Poseckscher Garten, Weimar

... mit dem Mammut im Park unterwegs

... mit dem Mammut im Park unterwegs

Der Stadtpark früher

Zur Zeit seiner Gründung um 1790 lag der Privatgarten des Kammerherren Friedrich Carl Christian von Poseck am südlichen Stadtrand von Weimar.
Mit der Anlage des neuen Friedhofes und der Stadterweiterung in Richtung Süden präsentierte sich der kleine Stadtpark schon bald als ein zentraler und beliebter Grünbereich der südlichen Innenstadt.

Während der Kriegs- und Nachkriegszeit bis in die 90er Jahre hinein veränderte sich das Gesicht der Anlage mit dem Einbau von Zweckbauten. Wege- und Sichtbeziehungen wurden unterbrochen, die Topografie nachhaltig zerstört. Der Versuch mit grünen Mitteln diese Missstände zu kaschieren, führte letztlich zu einer weiteren Überformung der Anlage. Zahlreiche Baumpflanzungen in die Lücken des Altbestandes überlasteten den Park.

Daten und Fakten

  1. Projekt: Neugestaltung Poseckscher Garten Weimar
  2. Leistungsphasen: 01-09
  3. Planungs- und Realisierungszeitraum: 2006-2007
  4. Bauherr: Stadt Weimar, Bau- Grünflächen- und Umweltamt
  5. Flächengröße: 8.050 m²
Bestand 2006<span> • Plan: Stadt Weimar</span>
Bestand 2006 • Plan: Stadt Weimar
Park 2006<span> • Foto: Planungsbüro Rau</span>
Park 2006 • Foto: Planungsbüro Rau
Spielplatz 2006<span> • Foto: Planungsbüro Rau</span>
Spielplatz 2006 • Foto: Planungsbüro Rau

Der neue Stadtpark

Die Neuanlage im Jahre 2007 schafft eine Wiederbelebung des kleinen Parks unter Beachtung seines Denkmalstatus. Dabei wurden auf moderne Gestaltungsformen zur Schaffung einer zeitgemäße Ästhetik und Funktionalität nicht verzichtet.

Die störenden Einbauten sowie deplazierte Strauch und Gehölzpflanzungen konnten konsequent zurückgebaut oder verlagert werden. Das in den 40er Jahren erbaute Löschwasserbecken am südöstlichen Parkbereich wurde abgebrochen und der Bereich wieder verfüllt.

Der innere Parkbereich mit dem imposanten Baumbestand wurde als weite Rasenfläche ausgebildet. Neupflanzungen an den Rändern der Parkanlage stärken nun diese Bereiche und schirmen die angrenzenden Verkehrsräume ab.

Entwurf<span> • Plan: Planungsbüro Rau</span>
Entwurf • Plan: Planungsbüro Rau
Wasserbecken <span> • Foto: Planungsbüro Rau</span>
Wasserbecken • Foto: Planungsbüro Rau

Die wiederbelebten und neu geschaffenen Wegebeziehungen sind als weitgespannte, sich konkav um den Spiegelbrunnen weitende Zäsuren in den Park gelegt. Sie verbinden die unterschiedlichen Aus- und Eingangssituationen miteinander. Die platzartigen Entrees aus den umgebenden Straßenzügen bilden Auftakt und Einladung in die Parkanlage. Die als Übergang zum Historischen Friedhof gestaltete Platzfläche schafft die Möglichkeit des Verweilens an diesem markanten Punkt. Der sommerliche Blumenschmuck wurde zentral in diese Platzfläche integriert und ist der Blickfang von allen Hauptwegen des Parks und von der Fürstengruft.

Das Wildenbruchdenkmal ist zusammen mit dem Spiegelbrunnen ein historisches Gestaltungselement des Poseckschen Gartens. Die mittig in einem kreisrunden Becken stehende Bronzestatue eines Schwertkämpfers wurde 1915 von Richard Engelmann gestaltet.

Der individuell gestaltete Kinderspielplatz wurde in den ruhigen westlichen Parkbereich verlegt. Sein neuer Standort in der Nachbarschaft des Museums für Ur- und Frühgeschichte spiegelt sich in der Spielausstattung wie Kletter-Wollnashörnern, Mammut-Rutsche und hölzernen Frühmenschen wieder, um so auch den Jüngsten Inhalt und Bedeutung dieses wichtigen Thüringer Museums im einstigen Wohnhaus des Kammerherrn Friedrich Carl Christian von Poseck näher zu bringen.

Blick Spielplatz<span> • Foto: Planungsbüro Rau</span>
Blick Spielplatz • Foto: Planungsbüro Rau
Blick in den Park<span> • Foto: Planungsbüro Rau</span>
Blick in den Park • Foto: Planungsbüro Rau
Park<span> • Foto: Planungsbüro Rau</span>
Park • Foto: Planungsbüro Rau